Geht Film lokal?

Was spricht eigentlich dagegen einer Supermarktkette mit 6 Filialen den Wein des Monats mit einem Film zu bewerben, jeden Monat neu? 

„Film ist teuer. Die Herstellung ist teuer und Werbefilme zu platzieren ist teuer. Wenn es kein Massenprodukt ist, dann lohnt es sich nicht, weil es zu hohe Streuverluste gibt.“ 

Noch vor 10 Jahren sagte man, dass Produktionsbudget x 10 braucht man um eine angemessene Auswertung der Filmproduktionen zu gewährleisten. Ich kenne diese Argumente und auf alt hergebrachte Weise angewandt, ist Film genau das, teuer und wenig effektiv. Aber es hat sich viel getan. In den folgenden Zeilen will ich darauf eingehen, warum es heute nicht mehr so sein muss. 

Argument 1: Die Produktionen sind teuer. Jain. Ja, Filme machen, ist teuer und kann teuer sein. Verglichen zu Produktionen in den 90ern, sind wir aber sehr weit weg davon, wie es einmal war. Die moderne digitale Aufzeichnungstechnik ist weit günstiger als Film es je war. Auch gibt es Möglichkeiten, diese Technik mit weniger Personal zu bedienen. Entscheidet man sich aber zu inszenierten Filmen mit Schauspielern, steigen die Kosten schnell sehr stark. Deswegen sollte man aber nicht gänzlich auf Bewegtbild verzichten. Schon eine kleine Animation bekommt mehr Aufmerksamkeit als ein statisches Foto. Diese ist dann in der Herstellung lange nicht so aufwendig und damit deutlich günstiger. Wir haben unten mal ein paar Beispiele zusammengetragen und explizit Preise dran geschrieben. 

Argument 2: Die Auswertung ist teuer und der Streuverlust ist immens. So ist es im TV, ja. Zwar kann man sich die Sendungen aussuchen, die man für seine Zielgruppe als relevant betrachtet, aber spannende Plätze gehen schnell in den sechsstelligen Bereich. Der Weg ist ein anderer. Es gibt mittlerweile unzählige Kanäle und man muss seine Werbefilme nicht mehr im TV ausstrahlen. Über das Internet erhalten Zielgruppen ihre Werbung sehr individuell über ihre jeweiligen Kanäle. Wir spielen kleine Games, für die wir mit Werbeeinblendungen bezahlen, sehen bei Instagram, was unsere Leute machen (Facebook ist tot), schauen bei YouTube nach, wie man die Ente im Ofen am besten zubereitet, oder den Wasserhahn repariert. Unsere Kanäle sind nicht einfach nur TV, Print und Radio. Unsere Kanäle haben sich geändert und da, genau da liegt die Chance, unsere Marken zu positionieren. International, national, regional, lokal, jung, alt, weiblich, männlich, akademisch, bildungsfern, wir können alle erreichen. Man sollte natürlich so genau wie möglich wissen, wen man erreichen will, aber dafür gibt es entsprechende Zielgruppenanalysen. Der Main-Player in diesem Spiel ist Google, aber auch Microsoft wird mit Linked In (beispielsweise mit Personalsuche) durchaus relevant. Google und Meta (Facebook/Instagram) teilen sich den Markt fast allein auf. Junge Kanäle wie TikTok kommen ständig nach, aber ob wir es zulassen, dass ein staatlich kontrolliertes Netzwerk weitere Macht über unsere Kinder bekommt, wird sich in Zukunft zeigen - ich vermute fast „ja“, denn es kommt leise und ist längst auf dem Weg. Ist es einmal da, wird es sich nicht mehr entfernen lassen. Sei es drum, man muss immer am Ball bleiben und schauen, wo sich seine Zielgruppe bewegt. Nach der Zielgruppenanalyse folgt also die Kanalauswahl, analytisch und fundiert. So kann man mit diesen zwei Tools seinen Streuverlust deutlich minimieren. Natürlich kann man einfach eine statische Anzeige schalten, sicher hat das seine Berechtigung, aber um in die Herzen von Menschen zu kommen, ist Bewegtbild immer noch das effektivste Kommunikationsmittel, was wir kennen. Wir schauen hin, folgen, und mit Emotionen gepaart gelingt es uns, emphatisch und nachhaltig zu vermitteln. Wir schaffen es, mit unseren Botschaften bei unserer Zielgruppe anzukommen. Warum genau man Emotionen braucht, haben wir in einem anderen Artikel beschrieben. 

Hier nun ein paar Beispiele mit Preisschildern: Emotionale Geschichten sollten immer erzählt werden. 

1. ... mit Schauspielern (ab 50k/Drehtag, man schafft 2 Filme, heisst 25k/Film) 

2. ... inszenierter dokumentarischer Film mit Sprecher (ab 20k/Film) 

3. ... dokumentarischer Film - Smart Video Portrait (ca. 6k) 

4. ... als Animation - Bsp. Produkt (ca. ab 4k/Film)