Wie baue ich eine Marke, die eine goldene Regel.

"Du, Marketing machen wir nicht, wir haben Vertriebler, ne." Ein interessanter Ansatz, der mir da einst entgegen gebracht wurde. So aber könnte es auch aus vielen Unternehmen in Deutschland schallen. Ich kann es nicht verstehen, denn wie ein alter Freund von mir immer sagte: Was das Marketing hebt, muss der Vertrieb nicht stemmen. Wie wird man von seiner Zielgruppe betrachtet? Wie hoch ist der Bekanntheitsgrad? Welches Image hat man, bzw. sein Produkt? Ich meine, dass man immer dann im Kopf der Käuferschicht präsent sein muss, wenn es darum geht, eine Kaufentscheidung zu treffen. Ist man allein am Markt mit dem einzigen Produkt, ist man der Konkurrenz Meilen voraus, ist das auch kein Problem. Man wird Abnehmer für sein Produkt finden. In den meisten Fällen ist das aber nicht mehr der Fall. Die Märkte sind mehr und mehr gesättigt und dabei kommt es kaum mehr darauf an, ob man B2C oder B2C unterwegs ist. Kommunikation kann der entscheidende Faktor sein, um seine Verkäufe zu steigern.

Sicher haben sich viele Unternehmen mit hervorragenden Produkten einen guten Namen gemacht, das ist gut so und die nachhaltigste Form der Markenbildung. Es ist auch die Basis von allem; denn ein minderwertiges Produkt einfach nur mit Marketing-Budget zu bewerfen, ist sicher eine Variante, um die Verkäufe zu steigern, aber es ist nicht markenbildend/nachhaltig. Das hab ich übrigens in der vielgelobten Autoindustrie nicht selten erlebt. Ein guter Film ist auch selten ein Befreiungsschlag, um das Ruder noch mal rum zu reißen. Trotzdem kann gute Kommunikation viel bewirken. Ich rate allerdings eindringlich zu konstanter und fundierter Arbeit. Kein Film muss die Welt verändern, niemand muss sofort ins TV.

Zumeist ist es ja anders herum: Ich sehe hervorragende Produkte, von guten Firmen, die in ihren Märkten viel zu wenig Marktanteil haben, obschon sie mindestens gleich gut im Vergleich mit der Konkurrenz sind. Hier liegt es nahe, sich auf die Markenbildung (Brand-Building) zu konzentrieren. Eines vorweg: Brand-Building ist nichts, was in einem halben Jahr abgeschlossen ist. Vielmehr muss man Brand-Building, also ein gutes Marketing, in seine tägliche Arbeit integrieren. Wichtig ist zu wissen, dass es für die Kommunikation Profis gibt und man sollte ihnen zuhören. Man sollte keine Profis für etwas einkaufen, denen man seine Ideen unterbreitet und umsetzen lässt. Gerade im Bereich Marketing Kommunikation scheint ja wirklich jeder ein "Profi" zu sein, der mit seinem iPhone ein Foto und ein Video aufnehmen kann. Leider "nein". Kommunikation ist ein hoch-komplexes Feld, was übrigens auch an gesättigten Märkten liegt. Der Fernseher ist so gut wie tot, es geht schneller als man denkt. Nur weil der Firmenchef noch den Block vor der Tagesschau schaut, brauchen Sie nicht davon auszugehen, dass die heute 35-Jährigen auch nur einen TV-Werbeblock am Tag sehen. Gewinnt eine Website Kunden? Wie erreicht man seine Zielgruppe? Wer ist das überhaupt? Was könnte ich ihnen geben, damit sie sich gern an mich erinnern, wenn sie das nächste Mal etwas aus meinem Segment kaufen? Fragen über Fragen!

Hat man sich einmal auf den Weg gemacht, gibt es eine goldene Regel, die man bei jeder Entscheidung, bei jeder Maßnahme, bei jedem Text, jedem Film zu Grunde legen kann. Sie ist so simpel, aber doch so entscheidend:

A Brand is a Friend.

Ein Freund. Eine Marke ist ein Freund. So einfach. Wenn man sich mal anschaut, was ein Freund für einen tut, dann stellt man fest, dass man ganz Vieles auf eine Marke adaptieren kann. Ein Freund ist Dir wohl gesonnen, ein Freund hilft Dir, ein Freund versteht Dich, geht hin und wieder mit Dir ein Bier trinken, ist präsent. Ein Freund schaut auch nicht immer zuerst auf seinen Vorteil, sondern auf Deinen. Ein Freund würde Dir niemals etwas "andrehen", also etwas verkaufen von dem er selbst nicht zu 100% überzeugt ist. Ein Freund tut seinen Freunden einfach gut. So ist es. Seien Sie also gut zu Ihren Kunden, verhalten Sie sich anständig und seien Sie nicht nur auf Ihren Vorteil bedacht. Machen Sie einen guten Job, seinen Sie ein guter Freund und Ihre Zielgruppe wird Ihre Kundschaft werden.